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24.05.2024 · Business

Erweiterbare Software als Zukunftsversprechen

Modulare, erweiterbare Software ist für Ueli Banholzer, Gründer und Geschäftsführer von whatwedo, nicht nur eine Technologieentscheidung. Im Interview erklärt er, weshalb Kundenorientierung, Engagement des Teams und eine solide Datenbank-Architektur Teil der Lösung sind.

Ueli Banholzer im Interview

Skalierbare Software ist in aller Munde in der Branche. Inwiefern ist diese für whatwedo relevant?

Skalierbar bedeutet, dass die Software mit dem Geschäftsmodell und neuen Bedürfnissen der Kund:innen mithalten kann. Wächst eine Firma stark, muss das System die steigende Last an Transaktionen und Abfragen aushalten können. Die Software muss so gebaut sein, dass das ohne grundlegende Veränderungen möglich ist.

Bei Start-ups ist das oft der Fall, weil sie häufig auf Wachstum ausgelegt sind. Wir sehen das beispielsweise bei unserem Kunden Sensopro, für den wir die Verwaltungssoftware entwickelt haben. Sensopro unterhält tausende Trainingsgeräte weltweit. Unsere Software muss also fähig sein, dem kontinuierlichen Wachstum standzuhalten.

Das Hauptsegment unserer Kundschaft besteht jedoch aus KMUs. Sie benötigen beispielsweise neue oder verbesserte Systeme wie ein ERP. Aus diesem Grund entwickeln wir meistens Software, die modular aufgebaut und von Anfang an erweiterbar ist. Das schliesst zwar Skalierung nicht aus, ist aber nicht im Fokus.

In welchen Fällen entscheidet ihr euch für den Bau erweiterbarer Software?

Wir erhalten immer wieder Anfragen von Firmen, die spezifische Herausforderungen für einen Teilbereich der Firma lösen möchten. Solche Anwendungsfälle bergen das Risiko, dass man mit Scheuklappen unterwegs ist. Firmen verlieren so eher den Blick aufs Ganze, besonders auch für die Zukunft des Geschäfts. Uns ist bewusst, dass Firmen ungern ganze Systeme verändern, da viele Mitarbeitende betroffen wären. Bleibt ihr Fokus aber auf einem kleinen Teil, also dem spezifischen Anwendungsfall, kommt früher oder später der Punkt, an dem das System nicht mehr so einfach erweiterbar ist. Diese Sackgasse wollen wir von Anfang an vermeiden.

Ueli Banholzer
«Neue Software heisst für uns, dass wir sie von Anfang an erweiterbar entwickeln.»

Egal, mit welcher Anfrage eine Firma kommt, wir betrachten die Firma als Ganzes. Wir wollen die Vision der Firma kennen und eine klare Sicht auf die Systemlandschaft haben. Denn selbst bei einer Lösung, die nur einen Teil der Firma betrifft, wollen wir sichergehen, dass sie sich in die Systemlandschaft integriert und alle relevanten Geschäftsprozesse abdeckt.

Kannst du ein Beispiel einer erweiterbaren Software nennen, die whatwedo gebaut hat?

Die Software, die wir für den Gemüse- und Früchtelieferanten Öpfelchasper entwickelt haben, ist ein gutes Beispiel. Seit rund acht Jahren läuft sie wie geplant. Sie umfasst unter anderem ein CRM, ein internes Konto für Kund:innen, die Produktverwaltung, Buchhaltung und einen Routenplaner für die Kurier:innen. Der Anwendungsfall von Öpfelchasper ist nach wie vor abgedeckt. Dass die Software auch unter erschwerten Bedingungen reibungslos läuft, hat sie während der Coronapandemie bewiesen.

In den letzten Jahren hat sich bei Öpfelchasper das Geschäftsmodell weiterentwickelt. Entsprechend haben wir die Software angepasst. Bei der Umsetzung neuer Anforderungen stand immer der Prozess im Fokus. Die grundlegende Struktur des Systems blieb grösstenteils dieselbe, weil wir sie von Anfang an modular und erweiterbar aufgebaut haben. Komponenten, die nicht mehr passen, implementieren wir neu.

Wie muss erweiterbare Software gebaut sein, damit sie ihren Zweck über Jahre erfüllt?

Für mich steht und fällt die Software mit der Datenbank und deren Architektur. Sie ist der Kern des Systems. Wenn wir sie richtig aufbauen, hält sie den kommenden Veränderungen im Geschäft oder sogar des Geschäftsmodells stand. Deshalb widmen wir uns am Anfang eines Projekts ausgiebig dem Entwurf der Datenbank und der Softwarearchitektur. Es spielt keine Rolle, wie gross oder klein die Software ist, die Datenbank muss stimmen. Funktionalitäten können wir immer ändern. Die Datenbank zu verändern, bedeutet viel mühsame Arbeit – auch Handarbeit.

Bei der Entwicklung der Datenbank achten wir darauf, dass sie zum Unternehmen und seinen Daten und Kernprozessen passt. Nur so können wir langfristig ein Projekt umsetzen und über die kommenden Jahre warten und weiterentwickeln.

Ein Beispiel dazu: Viele Unternehmen wechseln zu Abrechnungen auf Abonnementsbasis, weil dieses Modell unter anderem die Kund:innen besser bindet. Kommt eine Firma auf uns zu und will dieses Modell umsetzen, müssen wir uns verschiedene Fragen stellen: Welche Version des Modells passt zur Firma? Welche Veränderungen sind in Zukunft absehbar oder geplant? Wie könnte sich das Geschäftsmodell ändern? Um für Veränderungen gewappnet zu sein, müssen wir eine anpassbare, also erweiterbare und modulare Software entwickeln.

Was passiert, wenn die Veränderungen einer Firma so drastisch sind, dass ihr neue Software entwickeln müsst?

Das kommt vor und darf es auch. Wir mussten selbst schon eigene Software umschreiben – Stichwort «refactoring» –, weil sich das Geschäftsmodell des Kunden stark gewandelt hat. In solchen Fällen hilft ein sauberer Aufbau der Grundstrukturen. Modulare Software zahlt sich auch dann aus, wenn nur Einzelteile wie etwa ein CRM verändert werden sollen.

Wir hatten es auch schon mit Monolithen zu tun. Ein Monolith ist ein komplexes System, in dem Funktionen eng zu einem eigenständigen Ganzen verwoben sind und es dadurch unflexibel machen. Solche Systeme haben dasselbe Problem: Es war nicht von Anfang an klar, wohin die Reise geht, und es gab keine Person, die sich um die Architektur kümmerte. Spätestens wenn keine Updates mehr möglich sind und der Bau von Erweiterungen zu viel Aufwand bedeutet, ist die Zeit für eine neue Softwarelösung gekommen. Neue Software heisst für uns, dass wir sie von Anfang an erweiterbar entwickeln.

Ist erweiterbare Software eine Art Zukunftsversprechen an eure Kund:innen?

Das ist sie. Uns sind langfristige Kundenbeziehungen wichtig. Vom ersten Tag an wollen wir unsere Kund:innen so weit wie möglich kennen und verstehen, um ihnen die passende Software zu liefern. Wir haben ein grosses Interesse daran, dass unsere Lösung hält, was wir versprochen haben, einschliesslich ihrer Erweiterung. Wir stehen für jede Entscheidung gerade – die eingesetzten Technologien, die Architektur –, weil wir sie getroffen haben. Und letztlich sind es auch wir, die über die Jahre für die Wartung und Weiterentwicklung sorgen. Wir tun uns also selbst einen Gefallen, wenn wir die Initiallösung erweiterbar bauen.

Ueli Banholzer
«Wir entwickeln erweiterbare Software nicht nur, weil sie technologisch Sinn macht. Sie ist ebenso die beste Wahl, um langfristig mit unseren Kund:innen zusammenzuarbeiten.»

Diese Verpflichtung den eigenen Entwicklungen und unseren Kund:innen gegenüber ist die DNA von whatwedo. Alle im Team kennen verschiedenste Geschäftsmodelle, Projekte und Softwareprodukte. Sie können gut abschätzen, was langfristig für welche Kundenbedürfnisse funktioniert. Dank geringer Wechsel im Team bringen alle ihre Erfahrungen und Best Practices ein. Wir entwickeln erweiterbare Software nicht nur, weil sie technologisch Sinn macht. Sie ist ebenso die beste Wahl, um langfristig mit unseren Kund:innen zusammenzuarbeiten.

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Ueli Banholzer

Ueli Banholzer hat vor über 10 Jahren whatwedo ins Leben gerufen – mit der Mission, schlechter Software den Kampf anzusagen. Mit überzeugenenden, branchenunabhängiger Software auf Basis von Symfony schafft whatwedo heute täglich sinnvolle Lösungen für ihre Kunden.

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